Kennst du das BIOS auf deinem PC? Das ist ein kleines Programm, das deinen Computer beim Einschalten startet und die wichtigsten Teile überprüft. Manchmal gibt es dafür ein sogenanntes BIOS-Update, also eine neue Version dieses Programms. Doch brauchst du so ein Update überhaupt? Und wenn ja, wie machst du das richtig und sicher?
In diesem Artikel zeige ich dir, was ein BIOS eigentlich genau macht und wann ein Update wirklich Sinn ergibt. Ich erkläre dir Schritt für Schritt, worauf du achten musst und wie du Fehler vermeidest, die deinen PC lahmlegen könnten.
Keine Sorge, auch wenn das Thema erst mal kompliziert klingt: Ich führe dich ganz einfach durch alle wichtigen Punkte. Am Ende weißt du, wann du ein BIOS-Update brauchst – und wie du es selbst durchführen kannst, ohne ins Schwitzen zu kommen.
Was ist ein BIOS-Update und welche Funktionen erfüllt es?

Stell dir vor, dein Computer hat ein kleines Steuerprogramm, das sich darum kümmert, dass beim Einschalten alles funktioniert – genau das ist das BIOS. Es startet den PC, prüft, ob die wichtigsten Teile wie Festplatte, Arbeitsspeicher oder Grafikkarte bereit sind, und gibt dann das Kommando an das Betriebssystem weiter.
Ein BIOS-Update ist im Grunde wie ein Update für dieses Steuerprogramm. Dabei wird eine neue Version des BIOS installiert, die Fehler beheben, neue Funktionen bringen oder die Unterstützung für neue Hardware ermöglichen kann. Es ist also vergleichbar mit einem Software-Update auf dem Smartphone, nur dass es hier um das Herzstück deines Computers geht.
Typische Funktionen eines BIOS-Updates:
- Behebt bekannte Fehler im System (Bugs)
- Verbessert die Stabilität und Kompatibilität mit neuer Hardware
- Kann die Leistung in bestimmten Bereichen leicht verbessern
- Fügt Unterstützung für neue Prozessoren oder Speicher hinzu
Wichtig: Ein BIOS-Update verändert nichts am Betriebssystem (zum Beispiel Windows), sondern betrifft nur das Startsystem des PCs. Es ist auf einem speziellen Speicherchip auf dem Mainboard abgelegt.
Da das BIOS eine zentrale Rolle beim Start des Computers spielt, ist ein Update nicht so alltäglich wie bei anderer Software. Es sollte also nur dann durchgeführt werden, wenn es wirklich nötig ist – aber dazu später mehr.
Wann ist ein BIOS-Update wirklich sinnvoll?
Ein BIOS-Update klingt erstmal nach etwas, das man regelmäßig machen sollte – so wie ein Windows-Update. Aber das stimmt nicht. In vielen Fällen brauchst du dein BIOS gar nicht zu aktualisieren, denn: Läuft dein PC stabil und hast du keine Probleme, gibt es meist keinen Grund für ein Update.
Sinnvoll wird ein BIOS-Update dann, wenn bestimmte Situationen eintreten. Zum Beispiel, wenn du einen neuen Prozessor einbauen willst, den das alte BIOS noch nicht unterstützt. Oder wenn der Hersteller deines Mainboards einen Fehler behoben hat, der genau dein System betrifft.
Hier ein paar typische Gründe, wann sich ein BIOS-Update lohnt:
- Dein PC startet nicht richtig oder stürzt oft ab, und es gibt ein Update, das genau dieses Problem behebt.
- Du willst neue Hardware einbauen, die nur mit einem aktuellen BIOS funktioniert.
- Es gibt bekannte Sicherheitslücken, die mit einem BIOS-Update geschlossen werden.
Wichtig ist: Lies dir immer die Beschreibung des Updates auf der Webseite des Herstellers genau durch. Dort steht, was verbessert wird. Wenn du keinen der genannten Punkte bei dir erkennst, brauchst du wahrscheinlich kein Update.
Ein unnötiges BIOS-Update kann nämlich auch Risiken mit sich bringen – und die schauen wir uns gleich an.
Risiken und mögliche Probleme bei einem BIOS-Update

Ein BIOS-Update kann nützlich sein, aber es ist nicht ohne Risiko. Der wichtigste Punkt: Läuft beim Update etwas schief, kann dein PC im schlimmsten Fall gar nicht mehr starten. Das liegt daran, dass das BIOS für den Startprozess verantwortlich ist – ist es beschädigt, hilft oft nur noch der Gang zum Fachmann.
Typische Risiken beim BIOS-Update:
- Stromausfall während des Updates: Wird das Update unterbrochen, kann das BIOS unvollständig sein.
- Falsche BIOS-Version installiert: Wenn du die falsche Datei auswählst, passt das Update nicht zu deinem Mainboard.
- Update wird nicht korrekt gestartet: Fehler beim Update-Prozess selbst können das System ebenfalls lahmlegen.
Viele moderne Mainboards haben zwar Schutzfunktionen, wie ein zweites BIOS (Dual BIOS) oder eine Wiederherstellungsfunktion. Aber darauf sollte man sich nicht verlassen.
Deshalb gilt: Nur updaten, wenn du wirklich einen guten Grund hast. Und wenn, dann solltest du dich gut vorbereiten. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du das Risiko stark verringern und das Update sicher durchführen. Aber ein Update „nur weil es geht“ ist keine gute Idee – beim BIOS geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um die Basis deines Computers.
Vorbereitung: Was vor dem BIOS-Update unbedingt beachtet werden sollte
Bevor du ein BIOS-Update startest, solltest du ein paar wichtige Dinge prüfen. Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, damit nichts schiefgeht und dein PC nach dem Update reibungslos funktioniert.
Zuerst musst du herausfinden, welches Mainboard du hast und welche BIOS-Version aktuell installiert ist. Diese Infos findest du meist beim Start des PCs (im BIOS selbst) oder direkt in Windows, zum Beispiel über das Tool „msinfo32“. Damit kannst du genau sehen, ob überhaupt ein Update verfügbar ist.
Wichtige Schritte vor dem Update:
- Hersteller-Webseite besuchen: Lade das BIOS-Update nur von der offiziellen Seite deines Mainboard-Herstellers herunter. Dort findest du auch Anleitungen.
- Versionsnummer vergleichen: Schau nach, ob die neue Version wirklich für dein Mainboard gedacht ist und was sie ändert.
- Stromversorgung sichern: Wenn du einen Laptop nutzt, schließe ihn ans Netzteil an. Beim Desktop-PC hilft eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), um Stromausfälle zu vermeiden.
- Datensicherung durchführen: Speichere wichtige Daten, auch wenn ein BIOS-Update normalerweise nichts auf der Festplatte ändert. Sicher ist sicher.
Einige Mainboards bieten auch Tools an, mit denen du direkt aus Windows oder dem BIOS heraus updaten kannst. Diese Methode ist oft sicherer als das Update über einen USB-Stick, vor allem für Einsteiger.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gelingt das BIOS-Update sicher
Ein BIOS-Update klingt erstmal kompliziert, aber mit einer klaren Anleitung klappt es meistens problemlos. Wichtig ist, dass du die Schritte genau befolgst und dir Zeit nimmst – Hektik ist hier fehl am Platz.
So gehst du am besten vor:
- Richtige Datei herunterladen
Besuche die Webseite deines Mainboard-Herstellers. Gib dort das genaue Modell ein und lade das passende BIOS-Update herunter. Achte darauf, die Datei zu entpacken, falls sie in einem ZIP-Archiv ist. - Update-Methode wählen
Es gibt meist zwei Möglichkeiten:
– Update über das BIOS selbst (mit USB-Stick)
– Update über ein Windows-Tool des Herstellers
Für Anfänger ist das Update über das BIOS oft sicherer, da Windows dabei nicht abstürzen kann. - USB-Stick vorbereiten
Falls du die BIOS-Methode nutzt, kopiere die Update-Datei auf einen leeren USB-Stick. Formatiere den Stick vorher als FAT32, damit ihn das BIOS erkennt. - BIOS starten und Update ausführen
Starte den PC neu und rufe das BIOS auf (meist mit Entf oder F2). Dort findest du unter dem Punkt „EZ Flash“, „Q-Flash“ oder ähnlich die Update-Funktion. Wähle die Datei auf dem USB-Stick aus und starte das Update. - Warten und nicht unterbrechen
Jetzt heißt es: Finger weg von Maus und Tastatur. Unterbrich den Vorgang auf keinen Fall – der PC startet nach dem Update automatisch neu.
Fertig! Jetzt ist dein BIOS auf dem neuesten Stand.
Nach dem Update: Kontrolle und Problembehebung
Nach einem BIOS-Update solltest du prüfen, ob alles wie gewohnt funktioniert. In den meisten Fällen startet der PC ganz normal, aber ein kurzer Check kann nicht schaden.
Zuerst schaust du nach, ob die neue BIOS-Version wirklich installiert wurde. Das geht entweder direkt im BIOS-Menü oder in Windows über das Systeminformations-Tool („msinfo32“). Dort wird dir die aktuelle Version angezeigt.
Ein paar Dinge, die du nach dem Update kontrollieren solltest:
- Bootreihenfolge: Manchmal setzt sich die Reihenfolge der Laufwerke zurück. Überprüfe, ob dein Systemlaufwerk ganz oben steht.
- Spezielle Einstellungen: Wenn du vorher bestimmte Einstellungen im BIOS angepasst hattest (zum Beispiel für Lüfter oder RAM-Takt), musst du diese eventuell neu einstellen.
- Systemstart: Achte darauf, ob der PC sauber hochfährt oder ungewöhnliche Fehlermeldungen zeigt.
Sollte dein PC nach dem Update gar nicht starten oder komisch reagieren, hilft oft ein „CMOS-Reset“. Dabei wird das BIOS zurückgesetzt, was viele Probleme löst. Das geht über einen Jumper auf dem Mainboard oder durch Entfernen der BIOS-Batterie – je nach Modell.
Wenn trotzdem nichts geht, hilft nur noch der Support des Mainboard-Herstellers oder eine Reparatur. In den meisten Fällen läuft aber alles glatt, wenn du das Update sauber durchgeführt hast.
Alternativen zum BIOS-Update: Wann ein Update nicht nötig ist
Ein BIOS-Update ist kein Muss – oft gibt es einfachere Wege, Probleme zu lösen. Viele denken bei PC-Problemen schnell an ein Update, obwohl die Ursache ganz woanders liegt. Deshalb lohnt es sich, erstmal andere Möglichkeiten zu prüfen.
Hast du zum Beispiel Schwierigkeiten mit einem Gerätetreiber oder startet Windows nicht richtig? In solchen Fällen bringt ein BIOS-Update meist nichts. Stattdessen hilft oft ein Treiber-Update, eine Windows-Systemprüfung oder ein einfacher Neustart.
Hier ein paar typische Situationen, in denen du kein BIOS-Update brauchst:
- Dein PC läuft stabil, und du hast keine neuen Komponenten eingebaut.
- Kleine Fehler im System lassen sich durch Windows-Updates oder Treiber-Aktualisierungen beheben.
- Du nutzt keine Hardware, die laut Hersteller nur mit neuerem BIOS funktioniert.
Manchmal geben Mainboard-Hersteller auch Updates heraus, die kaum Veränderungen bringen – zum Beispiel „Verbesserung der Systemstabilität“. Das klingt wichtig, betrifft aber oft nur spezielle Szenarien.
Wenn du unsicher bist, ob ein BIOS-Update nötig ist, hilft ein Blick auf die Webseite deines Herstellers. Dort steht genau, was sich durch das Update ändert. Solange dein System problemlos läuft und keine Hardware-Erweiterung ansteht, kannst du auf ein BIOS-Update meist verzichten – ganz nach dem Motto: Never change a running system.
Fazit: BIOS-Update mit Bedacht – Wissen zahlt sich aus
Ein BIOS-Update kann sinnvoll sein, wenn du neue Hardware nutzt oder spezielle Fehler beheben möchtest. Wichtig ist aber, dass du den Nutzen immer gegen mögliche Risiken abwägst. Nicht jedes Update bringt echte Vorteile – oft läuft dein PC auch ohne Aktualisierung stabil und zuverlässig.
Wenn du dich entscheidest, ein BIOS-Update durchzuführen, hilft dir eine gute Vorbereitung dabei, Fehler zu vermeiden. Du hast jetzt das Wissen, um selbst sicher durch den Update-Prozess zu gehen und deinen PC im Blick zu behalten.
Vielleicht fragst du dich, ob dein System noch mehr Potenzial hat? Neben dem BIOS gibt es viele weitere Möglichkeiten, deinen PC zu optimieren – etwa durch Software-Tipps, Hardware-Upgrades oder clevere Einstellungen. Probier dich ruhig aus, aber informiere dich vorher gut. Technik macht Spaß, wenn man versteht, was dahinter steckt – und du bist auf dem besten Weg, ein echter PC-Profi zu werden.